wo hin gehenWhere To Go

01/13/2006
KlangPlastik
Stretchfolie, Deckensüttzen, kleine Lautsprecher und fünf Zuspiel-CDs

Komposition:
Johannes S. Sistermanns, 2006
ca. 20’00

Ausstellung
galerie rachel haferkamp, Köln
13. Januar – 4. Februar 2006

Foto GalerieSoundPlastic
cling wrap, CD’s and little loudspeakers

Composition:
Johannes S. Sistermanns, 2006
ca. 20’00

Exhibition
galerie rachel haferkamp, Köln
13 Januar – 4 Februar 2006

Photo Galerie

+++ wenn weg gehen hin gehen ist

Auf einer Stelle stehen bleiben
hier Schritte machen
gehen,
wie lange
wie langsam
wie schnell
auf dieser einen Stelle gehen,
bis die Erdumdrehung die gleiche Stelle wieder bringt+++
+++when walking away is going to

remaining standing in one place
taking steps here
walking
how long
how slow
how fast
on this one point
until the earth’s rotation brings it up again+++dann bin ich jeden Tag in jedem Kontinent
wenn die Erde an einem Tag sich
durch den gedachten StandPunkt vollkommen dreht

fließt der Fluss unter der Brücke
oder die Brücke über den Fluss

kommt alles zu mir
stehe ich nur im Pol

die Welt dreht sich
während ich unbewegt bleibe/bin

der Pol dreht sich um sich selbst
um ihn herum drehen sich die himmlischen Sphären

über der Erde die Welt

hinter mir ist vor mir

durch die Erde
über der Welt
gegangen

nie irgendwohin gehen
die Welt bewegt sich in mir

wo hin gehen

© Johannes S. Sistermanns

*Wo
hin
gehen*

Mit eisernen Deckenstützen aus dem Baugewerbe wird durch verbindende vertikale Linien zwischen Galerieboden und Decke mit gewickelter Stretchfolie ein neuer InnenRaum gespannt.

Die Enge im Vorwärts-/Rückwärtskommen im Raum
- die Wege sind vorgegeben und zwingend –
ist mit Klängen in der gehörten Entfernung gleichzeitig
- weites Raumhören übersteigt den engen Galerieraum
oder bündelt ihn in kleinem Monolautsprecher direkt auf die Folie -

Das Licht scheint, der Stuhl sitzt, die Folie leitet – vertikal.

Im Moment des Draufschauens wird ein Durchschauen,
im Hinhören ein Durchhören provoziert.

In der Konfrontation des raumbildenden Materials, Stretchfolie und Klang, mit dem Wahrnehmungsvorgang des Material überwindenden Schauens und Hörens des Besuchers liegt die Frage: wo hin gehen.

Komponiert wurde mit dem menschlichen Atem, der Dauer eines Aus- und Einatems, Fragen der Stimme, Mundgeräuschen, weitläufigne ober- und unterirdische Räumen, Distanzen und Spannungen in Leben/Vision/Sehnsucht.

Bin ich jemals irgend wo hin gegangen?then each day I am in every continent
when the earth in one day
completely rotates through the imaginary StandPoint

Is the river flowing under the bridge
or the bridge over the river

all comes to me
when standing in the pole

the world is turning
while I stay/am motionless

the pole revolves around himself
around him revolve the heavenly spheres

above the earth the world

behind me is in front of me

went through the earth
over the world

never going anywhere
the world is turning inside of me

where to go

© Johannes S. Sistermanns

*Where
to
go*

iron props used in the building trade, forming vertical lines between gallery ceiling and floor are the basis for the construction of a new InnerRoom by means of cling wrap which is stretched around the props. The moving forwards and backwards in this room, -the routes are prescribed and obligatory- is simultaneous with the sounds of the listening distance. Spacious listening surmounts the narrow gallery room- or focusses it in small monophonic loudspeakers directly onto the foil.
The light shines, the chair sits, the foil conducts- vertically
The moment of looking at transforms into looking through
Listening to provokes listening through

The confrontation of the material forming the room, cling wrap and sound, with the spectator surmounting the cognitive processes of seeing and hearing gives rise to the question:
where–to-go

Human respiration, the length of breathing in and out, sounds emanating from the mouth, spacious terraneous and subterraneous rooms, distances and tensions in Live/Vision/Aspiration

Have I ever gone to any where?

pictures

sounds