klangerzählenklangerzählen

11/02/2010
Hörstück

Komposition/Realisation:
Johannes S. Sistermanns, 2010
50’00

Stimmen:
Jürgen Becker, Schriftsteller
Gottfried Böhm, Architekt
Bazon Brock, Ästh.Prof. / Performer
Dieter Wellershoff, Schriftsteller

Dramaturgie: HBSchlichting/ FHalbig
Produktion: [in Stereo und 5.1]
SWR Baden-Baden 'ars acustica'
Ursendung: 09.11.2010
Interview Bazon Brock
in Neue Zeitschrift für Musik
Radio Sound Piece

Composition/Realisation:
Johannes S. Sistermanns, 2010
50’00

Voices:
Jürgen Becker, Writer
Gottfried Böhm, Architect
Bazon Brock, Aesth.Prof./Performer
Dieter Wellershoff, Writer

Production: SWR Radio Baden-Baden 'ars acustica' [Stereo and 5.1]
Premiere: 09.11.2010

Producer: H.B. Schlichting / F. Halbig
Interview Bazon Brock
in Neue Zeitschrift für Musik

+++Hören, was andere hören. Wie andere über ihr Hören erzählen. Erzählte Geräusche und Klänge bleiben erzählt. Hörbar gemacht werden sie nie.+++ +++Hearing, what others are hearing. As others telling about their hearing. Told noises and sounds remain told. They are never made audible.+++Die Annahme: Ein Geräusch, Klang kann sein, wie er will. Er realisiert sich erst im Hörer über Wahrnehmung, Reiz, Empfindung und Wertschätzung zu dem, was er für ihn bedeutet. »klangerzählen« überspringt den konkreten Klang, lässt ihn in der Schwebe, um im Zu»hörer« eine eigene Vorstellung über Erinnerung oder Ahnung zu provozieren.

So z. B. beim ersten Klang, an den sie sich zu erinnern glauben, dem Geräusch ihrer Kindheit, oder der geträumte Klang, der visionäre, den sie gerne einmal hören würden.

Wie beschreiben die Schriftsteller Jürgen Becker, Dieter Wellershoff, der Ästhetikprofessor und Performer Bazon Brock und der Architekt Gottfried Böhm individuell bedeutungsvoll gewordene Klangmomente?

Es entstehen Klänge, Geräusche im Erzähler wie im Hörer. Sie alle resonieren im Vorstellungsraum. Wir hören und hören doch nicht. Der Klang bleibt außen stumm und resoniert im Inneren. Die Stille zwischen Erzähler und Hörer kreiert den Klang. Ein Klang ohne Klang. Kompositorisches Material ist das Klangerzählen der Stimmen mit all seinen Sprech-, Schluck- und Mundgeräuschen sowie die »unbedeutenden« Nebengeräusche und Atmosphären privater Räume der vier Klangerzähler.
The acceptance: A noise, sound can be, as it wants. It realizes itself only in the listener in his perception, attraction, feeling and appreciation to what it means for it. ”soundtelling“ jumps over the concrete sound, in order to provoke in the ”listener“ an own conception concerning memory or notion.

[Translation © John Adrian Hannah]

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